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Frozen – mit dem iPhone im Raureif

Januar - Frozen

Was ist Raureif?

Ende Dezember haben wir uns vormittags aufgemacht zu einer Wanderung bei bestem Winterwetter. Es war knackig kalt (unter 0°C) und nebelig. Beste Voraussetzung für jede Menge Raureif in der Natur und an den Pflanzen. Raureif entsteht wenn Wasserdampf (Nebel) direkt gefriert (eiskaltes Winterwetter). Wenn dann irgendwann die Sonne durchbricht wird´s erst richtig schön, jedoch ist der Zauber dann auch bald wieder vorbei. Die Temperaturen steigen wieder über den Gefrierpunkt und die Oberflächen erwärmen sich im Sonnenlicht.

Hier bei uns am Rande der Schwäbischen Alb gibt´s öfters solche genialen Konstellationen. Die Täler mit den bewaldeten Hängen halten viel Feuchtigkeit und wenn sie (wie bei uns) eher nach Westen geöffnet sind erwärmen Sie sich morgens nicht so schnell.

Die Magie des Raureifs

Der Raureif legt sich wie ein feines Netz aus Kristallen auf Blätter, Zweige, Gräser und selbst unscheinbare Details wie Spinnennetze. Das Besondere an ihm ist seine Fähigkeit, die Schönheit der kleinen Dinge sichtbar zu machen. Ein verwelktes Blatt, das im Sommer kaum Beachtung fand, wird mit einer Schicht aus glitzernden Eiskristallen plötzlich zum Blickfang. 
Die Magie entfaltet sich vor allem, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Raureif berühren. In diesem Licht funkeln die Kristalle wie unzählige kleine Diamanten, und es entsteht eine fast märchenhafte Atmosphäre. Das sanfte Leuchten verleiht der Landschaft eine Ruhe und Erhabenheit, die man am liebsten für immer festhalten möchte.

Die Bedeutung von Raureif für die Natur

Raureif ist nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllt auch wichtige Funktionen im Ökosystem. Für Pflanzen kann er als isolierende Schutzschicht dienen, die Frostschäden vermindert. Besonders winterharte Pflanzen im Garten profitieren davon, da der Raureif die Temperatur in den Zellen stabilisiert.

Für Tiere und Insekten stellt der schmelzende Raureif eine wertvolle Wasserquelle dar. Auch Samen und Früchte werden durch die gefrorene Feuchtigkeit oft besser zugänglich, was Wildtieren im Winter zugutekommt.

Im Boden bewahrt der Raureif die Feuchtigkeit, indem er die Verdunstung verlangsamt, was für das Ökosystem besonders in trockenen Wintern vorteilhaft ist. Gleichzeitig symbolisiert er den Übergang in die Ruhephase der Natur und erinnert uns an die enge Verbindung zwischen den Jahreszeiten.

Raureif und Fotografie

Raureif ist ein wahres Geschenk für Fotograf:innen. Die filigranen Kristalle, die sich auf Blättern, Zweigen oder Spinnennetzen bilden, bieten einzigartige Motive, die sowohl die Detailfotografie als auch stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen bereichern. Leider hat man nur wenige Stunden am Morgen Zeit, bevor die Sonne die frostigen Kunstwerke schmelzen lässt, wie wir erfahren haben.

Besonders geeignet sind für diese Aufnahmen Stativ und eine Kamera mit Macro-Objektiv. Meine Ausrüstung bestand lediglich aus einem iPhone. Ich hab´s einfach probiert und war über die Qualität der Bilder richtig beeindruckt. Der Schärfentiefenbereich entspricht dem eines Macro-Objektivs. Der Nahbereich dann wieder nicht. Vielleicht bei den Pro-Modellen? Das iPhone habe ich noch nicht lange. Es ist auch nicht das neuste Modell aber es macht richtig Spaß, damit zu fotografieren!

Zum Abschluss noch etwas vom großen Dichter zum Thema als Auszug:

Johann Wolfgang von Goethe – „Ein Wintermorgen“ 

„Die Luft ist kalt, das Licht ist klar,
Gefroren steht die Flur,
Und heller glänzt, als Silberhaar,
Der Reif an Baum und Flur.“

Bis dann…

6 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen

  1. Rosi sagt:

    oh ja.. Raureifbilder haben etwas besonderes
    ich hatte auch so einen Tag im Dezember erwischt für meinen 12 tel Blick 😉
    meine Aufnamen mache ich nur noch mit dem Handy..
    das reicht mir
    LG
    Rosi

  2. Jürgen sagt:

    Hallo Tom,
    erstmal ein ganz großes Lob an den Mann hinter der Linse und an der Feder, toll eingefangen und beschrieben.
    Hat bei mir n bißchen gedauert, war ein bißchen im Freizeitstress zwecks organisieren unser Männerwanderung. Aber direkt nach dem Lesen des Blog und später auf dem Bike hat mich wieder mal die Muse gepackt und es dichtete und dichtete bis ein kleiner Mehrzeiler rauskam. So lausche dem Reim (Reif):

    Der Nebel wabert,
    der Frost so kalt,
    des Reifes Stern erscheinet bald.
    Doch in der frühen Morgensonne,
    schnell ist dahin die weiße Wonne.

    Frei nach Jürgen von dem Rade

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