Immer häufiger höre ich Beiträge über die Vorteile von Streaming-Diensten. Ein Sprecher war derart begeistert, dass er seine komplette Musiksammlung vom Computer gelöscht hat, ernsthaft! Die Fülle an Möglichkeiten, die Grenzenlose Auswahl an Musik, die von anderen für ihn zusammengestellten Playlisten… und das alles für einen geringen monatlichen Betrag zwischen 5 und 10 Euro.
Ich sehe das anders. Vermutlich liegt das daran, dass ich zu LP´s (Vinyl) und CD´s einen anderen Bezug und viel von deren Entwicklung miterlebt habe. Für mich war es immer sehr inspirierend auf der Suche nach der richtigen Musik für eine Gelegenheit die eigene Musiksammlung zu durchstöbern, das eine oder andere Plattencover in die Hand zu nehmen oder durch CD-Booklets zu blättern. Das Visuelle spielte dabei immer eine besondere Rolle. Legendäre Cover, die die erste Erinnerung an die darin enthaltene Musik aufwecken, die einen neugierig machen! Dabei finde ich Schätze, die ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört habe. Ich knüpfe Verbindungen zwischen Musikern, Stilen und Epochen und freue mich über jedes neue „Sammlerstück“!
Der Kauf von LP´s oder CD´s war ein Einkaufserlebnis und brauchte viel Zeit. „World of Music“, vergleichbar mit einem Supermarkt für Tonträger, hatte Filialen in allen großen Städten. Das war das Paradies auf Erden! Überall hingen Kopfhörer – das müssen hunderte gewesen sein. Über die konnte man sich stundenlang die neusten Erscheinungen der unterschiedlichsten Genres anhören, sozusagen „Streaming Oldscool“ – lange vor dem Internet. Jedoch ließen die Preise für Tonträger selten den Erwerb mehrerer Exemplare zu.
Die Platten verschwanden nach und nach aus den Regalen und machten Platz für die CD´s . Leider kleinere Cover dafür aber bessere Qualität auf den Silberlingen. Neue Komprimierungsformate entstanden mit der Weiterentwicklung der Computertechnologie . Der Kampf zwischen Mini-Disk und MP3 war bald entschieden und der Weg frei für die Verbindung Computer/Musik. Und dann dauerte es nicht mehr lange, und die Regale verschwanden ganz!
Inzwischen habe ich meine Musiksammlung (ca. 3000 Tonträger) im MP3-Format abgelegt. Sie lagert auf einem kleinen Mediaserver zentral und jederzeit erreichbar im Heimnetzwerk. Auf ihn habe ich Zugriff über jeden WLAN-fähigen Medienplayer egal ob Windows, iOS oder Android. Die Player (bspw. Handy oder Tablet) werden vorzugsweise über Bluetooth mit der HiFi-Anlage verbunden. Das ist schon wirklich bequem nicht mehr für jede neue CD von der Couch aufstehen zu müssen…
Ich erstelle mir meine eigenen Playlisten und kann Freunde einladen Musik über meinen „Dienst“ zu streamen. Und für unterwegs lade ich mir die Songs und Alben aus meiner Sammlung weil ich sicher bin, da befindet sich wirklich nur das, was ich auch gern höre. Das ist vergleichsweise wenig zu den Millionen Titeln bei Apple Music, Spotify, Deezer – und jetzt auch noch Amazon und Aldi. Aber brauche ich das denn wirklich?
4 Kommentare Neuen Kommentar hinzufügen
Sehr guter Artikel!
Und Spotify hat eben längst nicht alle Musiker im Angebot. Ich hatte mal einen Monat einen Account.
Deine Fotos sind überwältigend ,da bin ich immer sehr neidisch und lerne sehr viel allein durchs Anschauen.
Ich bin sehr glücklich, dass ich dich kenne.
Schön, dass es dich gibt.
2996 ! Da fehlen 4! Die kommen morgen.
Schönen Abend und gute Nacht
Lutz
Lieber Lutz, Danke für deinen netten Kommentar und die Komplimente gebe ich sehr gern zurück. Es ist sehr schön dich zu kennen und mit dir die gleichen Werte und Leidenschaften teilen!
Wie heißt’s so schön??
Selbst ist der Mann ;-))
Wie gesagt Jürgen, „ich kann Freunde einladen Musik über meinen „Dienst“ zu streamen“… Wie wär´s mit einem Probeabo? 😉