Stephan Rehm schrieb am 25.6.2016 im Musikexpress: „Die Wege der Herrin sind unergründlich: Nach 35 Jahren der Live-Abstinenz kündigte Kate Bush im März 2014 an, wieder auf die Bühne gehen zu wollen. Manchen Quellen zufolge waren die 22 Shows im Londoner Hammersmith Apollo innerhalb von nur sieben Minuten ausverkauft. Die glücklichen Besucher bekamen ein audiovisuelles Ereignis geboten, das die Grenzen der Idee eines Konzerts verschob. Neben Tänzern und Puppenspielern beinhaltete dies Gedichte schießende Kanonen und das Pfählen eines Konzertflügels. Viel zu gut, um Musical zu sein. Umso verwunderlicher – aber was wundert einen bei der Queen of Artpop schon noch? –, dass diese Abende nun lediglich als Live-Album verewigt werden.“
Kate Bush? Da war doch noch was! Vor kurzem fiel mir die CD „50 Words For Snow“ in die Hände. Unsere Bücherei hat sie aussortiert und gegen Spende an den interessierten Kunden weitergegeben… (der wurde schnell gefunden, CD´s sind immer noch das Nonplusultra bei der Musikkonservierung) So war ich froh über diesen Fund und habe die Gelegenheit genutzt ein bisschen über K.B. zu recherchieren. 2011 – Directors Cut (3 CD´s mit teilweise neu abgemischten und eingespielten bekannten Aufnahmen) und 50 Words for Snow, einem ganz neuen Album… Dann wieder ein paar Jahre nichts. Und dann meldet sie sich zurück – 2014 – mit 22 Live Shows nachdem sie 1979 ihr letztes Konzert gespielt hat – Hammer! Und im Hammersmith Apollo hat sie gespielt (Das Wortspiel sei mir verziehen!) Ich stand schon vor dem Theater in London, ehrfürchtig! Aber das habe ich zu spät mitbekommen. So bleibt mir nur die CD (3 CD´s) und ein Riesenspektakel: Bekannte Songs von all ihren Alben, live performt und grandios abgemischt – großartig um unter Kopfhörern noch einmal in diese Konzerte einzutauchen!
Bester Song für mich: „King of the Mountain“ Die Songs davor bereiten die Bühne für diesen ersten grandiosen Höhepunkt, das folgende (beabsichtigte) Chaos, atmosphärisch dicht und bedrückend…
laut.de schreibt dazu: „Musikalisch wird streckenweise musicalhaft dick aufgetragen: Seeeehr viel Reverb, sehr viel Chorus, sehr viel wummernde Synth-Untermalungen, manchmal ein wenig zu viel. Ist der erste Akt noch am ehesten so etwas wie eine Best Of-Show, widmet sich der zweite Akt dann voll und ganz dem 1985er Klassiker „Hounds Of Love“, der dritte Akt setzt den Fokus auf „Aerial“ aus dem Jahr 2005. Keine Overdubs, keine vorab aufgenommenen Einspieler (bis auf kleine atmosphärische bits and pieces).
Nur bei Stücken wie „Waking The Witch“ fehlt einem die visuelle Ebene dann doch deutlich. Ebenso wenn das Publikum plötzlich mitten im Song zu applaudieren beginnt: In diesen Momenten spürt man, dass man wohl doch dort hätte gewesen sein müssen.“
Ja, hat man früher auch gerne und oft gehört.